Linde und Lindenholz lat. Tilia Cordata
heimischer Laubbaum
Verwendung:
als Schnitzholz, Spielwaren, Kästchen, Gefäße, Truhen, Holzwolle, Furnier, Bast für z.B. Matten; Blüten für Tee
Wuchs:
meist als Alleebaum und in heimischen Laubwäldern, auf frischen, tiefgründigen, kalkreichen, luftigen Böden;
Holz:
seltenes, wertvolles, zähes, weiches Holz, biegsam aber wenig elastisch, mit gelb-weißer Farbe, ohne Maserung;
Bedeutung:
Symbol der ehelichen Liebe und Güte und der Weiblichkeit
im Volksliedern (z.B. “Am Brunnen vor dem Tore”)
Mythologie und Literatur:
Den Germanen war die Linde der Liebesgöttin Freya geweiht und galt somit als Symbol für Fruchtbarkeit, Güte, Mütterlichkeit und des immerwährenden Lebens. Unter einer Linde wurden auch Gerichtsverhandlungen gehalten und wichtige Beschlüsse gefasst. Meist stand in der Mitte des Dorfes eine Linde unter deren Blättern auch Hochzeiten, Versammlungen und Feste gefeiert wurden.
Im Niebelungenlied wird ein Lindenblatt dem Helden Siegfried zum Verhängnis.
Johann Wolfgang von Goethe erzählt in “Dichtung und Wahrheit” von einer Linde.
Der Ursprung des bekannten Liedes “Am Brunnen vor dem Tore” war ein Text von Wilhelm Müller und gehört zu einem Gedichtzyklus, mit dem Titel “Die Winterreise”, der später von Franz Schubert vertont wurde.
Am Brunnen vor dem Tore,
Da steht ein Lindenbaum:
Ich träumt’ in seinem Schatten
So manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde
so manches liebe Wort;
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort.
Ich mußt’ auch heute wandern
Vorbei in tiefer Nacht,
Da hab ich noch im Dunkel
Die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten,
Als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle,
Hier findst Du Deine Ruh!
Die kalten Winde bliesen
Mir grad in’s Angesicht;
Der Hut flog mir vom Kopfe,
Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde
entfernt von jenem Ort,
Und immer hör ich’s rauschen:
Du fändest Ruhe dort!
Baum-Horoskop:
Linde: 11.03 bis 20.03. und 13.09. bis 22.09.